Als erste Qualifikationsprüfung für den Rolex Grand Prix am Sonntag versammelte heute Abend die Trophée de Genève die grossen Namen der internationalen Reitsportszene. Und auch zum Stechen traten wahre Champions an, darunter der amtierende Weltmeister Henrik von Eckermann, der Gewinner des Rolex Grand Prix 2021 Martin Fuchs und der Olympiasieger Ben Maher... Der Schwede und der Brite wurden je mit vier Punkten bestraft, während der Schweizer sich dafür entschied, mit seinem jungen, aber vielversprechenden Commissar Pezi einen fehlerfreien Stechparcours zu reiten.

Der erste, der einen perfekten Ritt hinlegte, war der Ire Shane Sweetnam auf James Kann Cruz mit einer Zeit von 35:26 Minuten. Danach war es für die nachfolgenden Teilnehmer schwierig, mitzuhalten. Sie alle blieben an den von Gérard Lachat entworfenen technischen Finessen hängen. Davon unbeeindruckt zeigte sich hingegen Victor Bettendorf auf Mr. Tac. Der Luxemburger, der schon das ganze Jahr sehr gut in Form ist – er hat bereits 54 internationale Siege errungen! –, war auch heute Abend im Stechen beflügelt unterwegs. Flüssig, schnell und souverän gelang es ihm, die Bestzeit knapp unter 35 Sekunden zu drücken (34'98).

Der Lokalmatador Steve Guerdat wollte mit Venard de Cerisy seine 13. Prüfung in Genf gewinnen und war schneller als Bettendorf (34:46), hatte aber Pech am Oxer La Tuilière, der mit dem Ausgang der Arena im Rücken zu springen war... Nach der brillanten Leistung des jungen Luxemburgers wurde der Sieg erst mit dem vorletzten Starter entschieden. Mit seinem VDL Edgar M holte sich Marlon Modolo Zanotelli seinen ersten grossen Sieg in Genf, und das mit Bravour. Der Brasilianer flog über die Hindernisse, ritt eine perfekte Linie und war am Ende über eine Sekunde schneller als Victor Bettendorf (33'87). Shane Sweetnam vervollständigte mit seinem ebenfalls hervorragenden Ritt das Podium der Trophée de Genève.

Marlon Modolo Zanotelli: "Es ist immer etwas ganz Besonderes, hier in Genf zu sein, deshalb ist dieser Sieg umso schöner. Ich bin sehr stolz auf Edgar, der wieder einmal sein ganzes Talent bewiesen hat. Ich kann ihm, meinen Besitzern, meiner Familie und meinem gesamten Umfeld, die diese Erfolge möglich machen, nur dankbar sein. Sicherlich hatte ich Glück, am Ende des Stechens zu starten, denn so konnte ich die in Frage kommenden Optionen und Galoppaden beobachten. So halfen mir die ersten sieben Galoppsprünge nach dem ersten Hindernis des Stechens, gut in Schwung zu kommen, und Edgar fühlte sich auch in den Linkswendungen immer wohler. Es war vielleicht ein bisschen Zufall, dass die gerittene Linie für mich vorteilhaft war, aber mein Risiko hat sich auch ausgezahlt. Ich bin sehr glücklich!"