McLain_Vert © Soraya Exquis

Erster Major-Sieg für McLain Ward in Genf

Wow! Es gibt keine anderen Worte. Was für Emotionen, was für ein Spektakel! Der Rolex Grand Prix hat an diesem Sonntagnachmittag mehr als gehalten, was er versprochen hatte. Die Zuschauer hielten bis zum letzten Moment des Stechens den Atem an und erlebten eine dramatische Fülle von Wendungen. Über einen atemberaubenden Parcours, der Wendigkeit, Schnelligkeit und Risiko verlangte, waren am Ende McLain Ward und Azur HH mehr als eine Sekunde schneller als die Sieger des Jahres 2021, Martin Fuchs und Leone Jei. Der Amerikaner und seine treue 16-jährige Stute Azur HH gewannen somit in Genf ihr erstes Major beim Rolex Grand Slam of Show Jumping.

MCLainWard © Soraya Exquis

Aber beginnen wir vorne. Der mit Spannung erwartete Rolex Grand Prix begann um 14:30 Uhr nach einem emotionalen Moment des Abschieds von Clooney 51 – es gab dabei wohl kaum jemand, der keine Träne vergossen hat – mit 40 Teilnehmern am Start, von denen einer entschlossener war als der andere. Die Herausforderung für den Parcoursbauer Gérard Lachat bestand also darin, eine faire Selektion unter diesen zu provozieren. Eine heikle Aufgabe, aber wie immer wuchsen der Jurassier und sein Team über sich hinaus, denn die Strecke bestand aus 14 Hindernissen mit 18 Sprüngen. Der Bidets-Doppel war eine der entscheidenden Herausforderungen des Tages. "Ich hatte etwas Sorgen, denn der Oxer, der genau auf diesen Doppel folgte, hätte ein wenig selektionieren sollen. Aber die Reiter überraschen mich immer wieder, der Oxer war letztendlich kein Problem!"

Andere Hindernisse übernahmen die Rolle dieser Nummer 7, wie etwa der mittlere Sprung der Dreifachen in den Farben von Rolex, oder die letzte Kombination mit Steilsprüngen. Im ersten Durchgang waren es 13 Teilnehmer, die fehlerfrei blieben. Mit dabei waren auch grosse Namen: Ben Maher, Daniel Deusser, Andre Thieme, McLain Ward und natürlich Martin Fuchs, der sich vor seinem Heimpublikum immer wieder selbst übertrifft. Und wie so oft, gab es auch dieses Jahr Außenseiter, die die Gelegenheit packten, darunter ein ausgezeichneter und sehr glücklicher Elian Baumann, der beim ersten 5*-GP seines 11-jährigen Wallachs Little Lumpie E brillant zweifach fehlerfrei blieb und den 7. Platz belegte!

Daniel Deusser, der mit seinem fantastischen Scuderia 1918 Tobago Z auf der Jagd nach seinem dritten Sieg bei einem Major des Rolex Grand Slam of Show Jumping in diesem Jahr war, schloss einen sehr guten Parcours, der bereits schnell aussah, in 42'58 ab. Doch er hatte nicht mit dem Talent der belgischen Nachwuchsüberraschung Gilles Thomas gerechnet, der bereits im Herbst in Calgary geglänzt hatte. Er ging volles Risiko und verwies die erfahrenen Champions, die kurz vor ihm an der Reihe waren, in die Schranken: Fast zwei Sekunden Vorsprung!

MartinFuchs © Soraya Exquis

Der 24-jährige Reiter zeigte, dass es noch weitere Optionen auf dem sehr durchdacht gestalteten Stechparcours gab. Zunächst Shane Sweetnam (James Kann Cruz), der von seinem gesamten Team auf der letzten Linie angefeuert wurde (40'48). Dann begann es auf den Tribünen zu rumoren. Martin Fuchs und Leone Jei betraten die Arena, wie Gladiatoren zu Zeiten der Römer. "Allez!", rief der Schweizer seinem formidablen Schimmel am Doppel-Bidets zu, und die ganze Palexpo-Halle hielt den Atem an. Dann trug ihn die Menge schreiend und kreischend über die letzten Galoppsprünge, die ihn vielleicht zu einem historischen dritten Sieg bei diesem Rolex Grand Prix führten. Die Zeit, die es zu schlagen galt, fiel zum ersten Mal unter die 40-Sekunden-Marke!

Danach folgten nur noch zwei Reiter, bis der Sieger feststand. Daniel Bluman wurde der Einsprung zum Doppel zum Verhängnis, so dass nur noch McLain Ward und seine Komplizin Azur HH übrigblieben. Diese grossartige Stute, "a true Queen", wie der Amerikaner sie nennt, ist in diesem Jahr sieben Grand Prix gesprungen und dabei fiel nie auch nur eine Stange. Das Paar schaffte es, die Zeitmessung nochmals zu unterbieten: 38:43. Der Sieg war für den Amerikaner, der vor 30 Jahren zum ersten Mal in Genf war, sehr emotional. "Das ist etwas ganz Besonderes für mich. François Mathy, der Azur HH entdeckt hat und sein Besitzer ist, war hier, um diesen Erfolg mitzuerleben. Er ist wie ein Vater für mich, und ich denke auch an meinen, der mir von dort oben zusieht (schaut zum Himmel). Ich bin sehr gerührt, Genf gehört zu den Turnieren, von denen ich als Kind geträumt habe, und nun konnte ich mich hier endlich durchzusetzen. Ein grosses 'Merci' an das beste Publikum der Welt."

Die Stimmen der Protagonisten dieses Sonntags

Martin Fuchs: "Es war ein unglaublicher Tag. Danke an Clooney und danke an Leone Jei. Und danke an euch alle hier in Genf, ihr seid mein Lieblingspublikum und haben diesen Tag unvergesslich gemacht. Auch wenn’s nicht der 3. Sieg war, aber ich bin dennoch extrem zufrieden mit diesem Grand Prix."

McLain Ward: "Ich habe hier viele Abenteuer erlebt, Höhen und Tiefen, ich habe tonnenweise Erinnerungen und ich liebe eure Stadt. Mein Umfeld und meine Bekannten kommen immer sehr gerne und zahlreich hierher, weil sie dieses Turnier lieben. Umso stolzer bin ich, dass ich diesen Rolex Grand Prix gewonnen habe. Jetzt werde ich meinen wohlverdienten Urlaub genießen und Weihnachten mit meinen beiden Töchtern im Kreise der Familie feiern."

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