Interview mit Ruth Krech, Besitzerin von Prêt à Tout

Wie sieht Ihr persönlicher Hintergrund aus? 
Ich bin mit Pferden groß geworden, Pferde waren in meinem Leben immer wichtig. Obwohl ich das Reiten, Turniere und das Leben mit Pferden liebte, habe ich relativ früh damit aufgehört, um mich auf andere Aktivitäten zu konzentrieren. Ich wurde Geschäftsfrau und arbeitete mit meinem Ehemann zusammen, jedoch war und bin ich immer noch Pferdebesitzerin und Züchterin.

Warum haben Sie sich entschieden, Pferdebesitzerin zu werden?
Eigentlich habe ich nie entschieden, „Besitzerin zu werden“. Ich hatte schon immer eigene Pferde, die ich normalerweise auch selbst ritt. Prêt à Tout kam im Alter von sechs Jahren zu mir. Ich begann zwar, ihn selbst zu reiten, aber eigentlich habe ich ihn für meine Tochter gekauft. Ich hatte nie vor, ihn abzugeben. Meine Tochter beschloss jedoch, sich ihrem Studium zu widmen. Glücklicherweise fand ich ein Mädchen, das gleichzeitig mit meinem Pferd heranwuchs. Kaya Lüthi und Prêt à Tout nahmen gemeinsam erfolgreich an zwei Europameisterschaften für Junge Reiter teil, bevor Prêt à Tout 2015 zu Marcus ging.

Wie war Ihr erster Eindruck von Prêt à Tout?
Ich sah ihn in Frankreich, bei Freunden. Er sah mich an und ich verliebte mich sofort in ihn. Er hatte einen sehr ausdrucksstarken Blick, und ich verstand auf Anhieb, dass er ein besonderes Pferd war. Aber damals wusste ich natürlich noch nicht, was für ein tolles Pferd ich gefunden hatte.

Wie würden Sie die Persönlichkeit von Prêt à Tout beschreiben? 
Er hat eine ganz unglaubliche Persönlichkeit. Toutou - so lautet sein Spitzname - gibt immer sein Bestes und schätzt eine enge Beziehung zu seinem Reiter. Marcus kann sich voll auf ihn verlassen, und seine Intelligenz macht ihre Partnerschaft so einfach. Er liebt seinen Reiter, seinen Pfleger ‒einfach alle Menschen, mit denen er zu tun hat. Er ist sehr freundlich und verfügt über eine großartige Persönlichkeit ‒ mitunter könnte man denken, das Pferd sei ein Mensch! Dieses Pferd vergisst man nicht, und es vergisst einen auch nicht. Es handelt sich wirklich um ein Pferd, das man nur einmal im Leben trifft! Wir können uns sehr glücklich schätzen, ihn zu haben.

Wie oft sehen Sie Prêt à Tout?
Nicht oft genug, da ich in der Schweiz lebe und er im Stall von Marcus. Wir sehen uns daher hauptsächlich bei Turnieren. Wenn er in den Ruhestand geht, wird er allerdings zurück auf unseren Hof in der Schweiz kommen, wo er auf unserer Weide leben und sich richtig verwöhnen lassen kann, wie ein normales Pferd!

Sind Sie nervös, wenn Sie Marcus und Prêt à Tout bei einem Turnier zusehen?
Ja, natürlich! Ich bin wirklich nervös, das gehört dazu.

Was schätzen Sie an Ihrer Rolle als Pferdebesitzerin am meisten?
Es ist eine tolle Erfahrung. Es macht viel Spaß, Leute zu treffen und einfach allgemein mit so einem wunderbaren Sport zu tun zu haben.

Wie viele Pferde haben Sie?
Zu viele! Im nächsten Monat kommen zwei Fohlen auf die Welt, eines von Comme Il Faut und das andere von Kannan. Ich hoffe, dass alles gut gehen wird. Dann habe ich noch zwei Jungpferde, die hoffentlich eines Tages zu „großen Pferden“ heranwachsen werden. Eines ist von Kannan und das andere von Diamant de Semilly. Sie befinden sich derzeit zur Ausbildung im Stall von Susanne Behring und werden hoffentlich eines Tages von einem Elite-Reiter übernommen. Wer das sein wird, hängt vom Pferd ab, denn meiner Meinung nach ist es äußerst wichtig, dass Pferd und Reiter gut zusammenpassen. Wir werden sehen, was die Zeit bringt, aber es muss auf jeden Fall weiter gehen!

Reiten Sie selbst noch Turniere?
Nein, seit einer Verletzung reite ich selbst nicht mehr viel. Ich habe vor vielen Jahren an relativ hochrangigen Turnieren teilgenommen; allerdings bin ich nach wie vor im Reitsport engagiert. Während meiner langjährigen Arbeit mit Pferden habe ich sehr viel gelernt, und ich lerne immer noch jeden Tag dazu.

Warum ist Springreiten für Sie ein spannender Sport?
Es ist sehr spannend, bei einem Springen zuzuschauen, besonders weil sich das Ergebnis so schnell ändern kann, nur weil das Pferd eine Stange berührt. Für mich ist nicht nur der Springsport spannend, sondern der Reitsport und das Reiten allgemein. Das Spannendste ist es für mich, dass zwischen Pferd und Reiter eine ganz besondere Verbindung zustande kommt, dank derer sie Dinge erreichen können, von denen sie nie zu träumen wagten. Das Pferd lernt jeden Tag von seinem Reiter, genauso wie der Reiter von seinem Pferd lernt.

Wie werden Sie feiern, falls Marcus und Prêt à Tout den Rolex Grand Slam of Show Jumping gewinnen?
Da würde sicherlich auf beiden Seiten viel gefeiert, aber zuallererst würden wir gemeinsam ein Glas Champagner oder ein Bier trinken!

Wie lange reitet Marcus schon für Sie, und wodurch unterscheidet er sich von anderen Weltklasse-Reitern? 
Marcus reitet Prêt à Tout seit Ende 2015. Die beiden bilden seitdem ein unglaubliches Paar. Marcus ist eindeutig ein hochtalentierter Reiter, aber was ich an ihm am meisten bewundere, ist seine Fähigkeit, zu erkennen, was ein Pferd fühlt. Er fordert von einem Pferd nie etwas, zu dem es noch nicht bereit ist, und er ist in der Lage, sein Reiten auf die Tagesform eines Pferdes auszurichten. Manchmal wird von Pferden zu viel verlangt, und das kann ihr Vertrauen beeinträchtigen. Marcus kennt dagegen ihre Grenzen und ist in der Lage, aus jedem Pferd das Beste herauszuholen. Er behandelt alle Pferde freundlich und höflich und es herrscht gegenseitiger Respekt. Marcus ist ein echter Pferdemensch!

Text: www.rolexgrandslam.com

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