Mittendrin CSIO Spruce Meadows 'Masters'

Steve Guerdat (Photo: Rolex / Ashley Neuhof) Steve Guerdat (Photo: Rolex / Ashley Neuhof)

Mittendrin CSIO Spruce Meadows 'Masters': Achten Sie auf diese Reiter...

In diesem September zieht das dritte Major des Rolex Grand Slam of Show Jumping wieder die Aufmerksamkeit von Springreitfans aus aller Welt auf sich, wenn der CP ‘International’ presented by Rolex beim CSIO Spruce Meadows 'Masters' in Calgary stattfindet. Vom 4. bis 8. September 2019 treffen vor der malerischen Kulisse der kanadischen Rocky Mountains wieder die weltbesten Reiter und Pferde aufeinander, um sich an sieben Tagen miteinander zu messen und ihr sportliches Können unter Beweis zu stellen. Das Event zieht jedes Jahr rund 100.000 Zuschauer an und gilt als eine der führenden Reitsportveranstaltungen Nordamerikas. Rolex unterstützt das Turnier bereits seit 1989 als stolzer Sponsor.

Rolex Grand Slam of Show Jumping Rider Watch

Der CP ‘International’ presented by Rolex wird die Topstars des Reitsports aus aller Welt willkommen heißen, die nach dem begehrtesten Preis im Springreiten streben. Pünktlich zum Start des dritten Majors des Jahres haben sich einige  Reiter durch konstante Spitzenleistung hervorgetan und dürften sich hohe Chancen auf einen Sieg im CSIO Spruce Meadows 'Masters' ausrechnen.

So holte sich etwa Rolex-Markenbotschafter Kent Farrington, aktueller Anwärter auf den Rolex Grand Slam of Show Jumping, in diesen Sommer den Großen Preis beim CHIO Aachen. Auf seinem Top-Pferd Gazelle setzte er sich im Stechen gegen sieben Konkurrenten durch. 40.000 Zuschauer verfolgten das Turnier im Hauptstadion des CHIO Aachen und sahen zu, wie das unaufhaltsame Paar den Parcours in berauschendem Tempo absolvierte und fehlerfrei in nur 43,98 Sekunden meisterte.  Der US-Amerikaner gilt als einer der schnellsten Reiter der Welt und hat immer wieder aufs Neue bewiesen, dass er in der Lage ist, den Großen Preis beim nächsten Major nach Hause zu holen.

Großbritanniens Top-Springtalent und Rolex-Markenbotschafter Scott Brash ist in dieser Saison ebenfalls in Bestform. Das britische Team konnte sich in diesem Jahr beim Nationenpreis im irischen Dublin durchsetzen, bei dem Brash auf Hello Jefferson, in Besitz von Lady Harris und Lady Kirkham, zwei perfekte Null-Fehler-Runden sprang. Als bisher einziger Gewinner des Rolex Grand Slam of Show Jumping hat der junge Schotte einen weiteren Sieg in diesem Jahr in Calgary fest im Blick.

Rolex-Markenbotschafter und Schweizer Legende Steve Guerdat ist weiterhin Nummer eins der Springreiter-Weltrangliste und hat sich diese Spitzenposition nun den achten Monat in Folge gesichert. Guerdat verpasste auf Venard de Cerisy nur knapp den Sieg im Großen Preis beim Nationenpreis-Turnier in Irland und landete mit seinem Pferd auf Platz sechs. Mit Albführens Bianca schaffte es der Schweizer zudem unter die Top Ten des Rolex Grand Prix beim CHIO Aachen und hat damit beste Voraussetzungen, sich seinen ersten Majorsieg des Jahres 2019 zu sichern.

Henrik von Eckermann, der vorherige Anwärter auf den Rolex Grand Slam of Show Jumping, hat ebenfalls eine vielversprechende Leistung gezeigt und zählt in dieser Saison zweifellos zu den Publikumslieblingen. Auf seiner fantastischen Stute Toveks Mary Lou absolvierte der Schwede im Mercedes-Benz Nationenpreis des CHIO Aachen zwei fehlerfreie Runden für sein Land, das letztendlich als Sieger hervorging.. Auch von Eckermann dürfte sich also große Chancen auf einen weiteren Majorsieg in diesem Jahr ausrechnen.  

Kent Farrington (Photo: Rolex / Ashley Neuhof) Kent Farrington (Photo: Rolex / Ashley Neuhof)

Interview Mit Kent Farrington

Gewinner des Rolex Grand Prix CHIO Aachen 2019

Können Sie uns ein bisschen von der Zeit nach dem CHIO Aachen erzählen? Wie ist es Ihnen seit Ihrem Majorsieg ergangen?

Der Rolex Grand Prix des CHIO Aachen ist der größte Große Preis in unserem Sport und natürlich träumt jeder Springreiter davon, ihn einmal in seiner Karriere zu gewinnen. Nach meiner Verletzung im vergangenen Jahr zurückzukommen und den Rolex Grand Prix beim CHIO Aachen zu gewinnen, hat mir also einen echten Selbstvertrauensschub gegeben. Ich fühle mich wirklich wieder in Bestform und es war aus mehreren Gründen ein sehr emotionaler Sieg für mich.

Sie haben nun zwei Rolex Grand Slam Majors gewonnen, beim CHI Genf und beim CHIO Aachen. Glauben Sie, sich ebenfalls beim CSIO Spruce Meadows 'Masters' und beim The Dutch Masters durchsetzen und damit den Rolex Grand Slam im Springreiten gewinnen zu können?

Natürlich glaube ich daran. Ob es auch passieren wird, ist eine andere Sache ... Aber ich werde mein Bestes geben und mich nun auf die nächste Aufgabe konzentrieren. Denn so funktioniert mein Kopf: Wenn ich mit etwas fertig bin, gehe ich sofort die nächste Sache an – in diesem Fall also das CSIO Spruce Meadows 'Masters'. Ich stecke all meine Energie in die Vorbereitung. Hoffentlich werden wir beim Turnier in Topform sein und die Sache durchziehen.

Sie sind der aktuelle Anwärter auf den Rolex Grand Slam. Hat sich Ihr Trainingsplan im Vorfeld des CSIO Spruce Meadows 'Masters' geändert?

Nein, unser Trainingsplan ist zum Großteil derselbe geblieben. Ich versuche, das Programm mit meinen Top-Pferd Gazelle nicht zu sehr zu verändern, um ihr Selbstbewusstsein nicht zu gefährden. Sie ist ein sehr vorsichtiges Pferd und für ihren Erfolg bei diesen anspruchsvollen Runden ist es wichtig, dass sie vor dem Turnier besonders selbstsicher ist. Ich nehme also in der Regel im Vorfeld eines großen Turniers wie dem CSIO Spruce Meadows 'Masters'  an kleineren Trainingsturnieren teil und absolviere mit ihr eher kleinere Springen. Der Plan ist, so weiter zu machen wie bisher und zu hoffen, dass am Ende alles aufgeht.

Sie haben bereits mehrmals einen Fünf-Sterne-Grand-Prix bei der Sommer-Turnierserie in Spruce Meadows gewonnen, aber noch nie den Großen Preis des 'Masters'. Spüren Sie zusätzlichen Druck, jetzt dort gewinnen zu müssen?

Wie alle wissen, mache ich mir selbst sehr viel Druck. Es ist also gar nicht möglich, mir noch mehr Druck aufzuladen, denn dafür sorge ich schon selbst. Das hat seine positive und negative Seite. Mein Siegeswille ist sicher derselbe wie bei allen anderen. Aber da ich sowieso sehr hohe Ansprüche an mich stelle, bedeutet das für mich keinen zusätzlichen Druck. Für mich ist Gewinnen alles und das wird sich nie ändern.

Gazelle ist ganz klar eine sehr talentierte Stute. Wie lässt sie sich in einer großen Arena wie beim CHIO Aachen reiten?

Ja, sie ist wirklich ein außergewöhnliches Pferd. Sie ist sehr vorsichtig und war nicht immer selbstsicher genug, um die allergrößten Sprünge fehlerfrei zu meistern. Aber sie hat ein großes Herz und arbeitet hart. Sie war schon immer unglaublich intelligent. Es ist also fantastisch zu sehen, was ein Pferd erreichen kann, wenn man ihm genug Zeit und Selbstvertrauen gibt.

Sie und Gazelle sind offensichtlich ein eingespieltes Team. Wie schaffen Sie es, eine so gute Beziehung zu Ihren Pferden aufzubauen?

Ich denke, genau das macht Springreiten heute aus: eine echte Partnerschaft und tiefe Verbundenheit zwischen Pferd und Reiter. Den Großteil meiner Pferde reite ich bereits, seitdem sie sehr jung sind. Gazelle bekam ich als Siebenjährige, unsere Partnerschaft ist also über viele Jahre hinweg entstanden. Sie ist sozusagen mit mir in den Sport hinengewachsen. Wir haben mit kleinen Prüfungen angefangen und sie für ihren ersten Großen Preis aufgebaut.

Sie sagten, dass Sie Gazelle bereits als Siebenjährige bekamen. Dachten Sie damals schon, dass sie so renommierte Große Preise wie den Rolex Grand Prix des CHIO Aachen gewinnen könnte?

Wenn ich diese jungen Pferde bekomme, versuche ich immer, diejenigen auszuwählen, die meiner Meinung nach am konkurrenzfähigsten sind. Wenn man an ein Pferd glaubt und es mit Zuversicht behandelt, geht etwas von diesem Glauben und Vertrauen auf das Tier über und macht fantastische Dinge möglich. Was genau, wird erst die Zukunft zeigen. Aber genau das ist das Schöne an diesem Sport und das, was diesen Prozess so spannend macht.

Haben Sie andere Nachwuchspferde, die dasselbe Potenzial haben, zu zukünftigen Stars zu werden?

Ich trainiere derzeit mehrere Jungpferde und wie ich schon sagte, geht es vor allem darum, an sie zu glauben. Im Moment glaube ich also, dass sie alle Potenzial haben! Ich bin ein echter Optimist, wenn es um den Nachwuchs geht, und ich versuche immer, das Beste und die Stärken jedes Pferds zu sehen. Ich hoffe, dass sich mit der Zeit jegliche Zweifel oder Schwächen überwinden lassen. Aktuell bin ich also sehr zuversichtlich, was meine Pferde angeht.

Wie sehen Sie die Rolle der Pferdebesitzer im Springreiten? Welche Beziehung haben Sie zu den Besitzern und wie viel Einfluss haben diese auf Sie?

Angesichts der zunehmenden Popularität des modernen Springreitens mit höheren Preisgeldern und stärkerer Bekanntheit und Berichterstattung hat auch der Wert der Pferde zugenommen. Daher ist es für uns als Reiter enorm wichtig, jemanden zu finden, der ebenso viel Leidenschaft für diesen Sport mit sich bringt und unseren Traum, an der Spitze mitzureiten, unterstützt. Ich habe das Glück, auf fantastische Besitzer zählen zu können, die sich für den Sport begeistern und mir helfen, meine Träume zu verfolgen.

Jedes der vier Majors des Rolex Grand Slam of Show Jumping hat sozusagen seine eigene Persönlichkeit. Welches Turnier sticht für Sie besonders heraus?

Heute würde ich den CHIO Aachen zu meinen Favoriten zählen. Das hätte ich wahrscheinlich auch vorher gesagt, aber nach meinem Sieg nimmt das Turnier natürlich eine ganz besondere Stellung für mich ein. Es ist eine äußerst renommierte und traditionsreiche Veranstaltung und jeder Reiter wird mir zustimmen, dass der Sieg im Großen Preis allein schon unglaublich ist. Aber in Verbindung mit den anderen Majors ist es noch einmal eine ganz andere Sache!

Robin Parsky (Photo: Isabel J. Kurek) Robin Parsky (Photo: Isabel J. Kurek)

Interview mit Robin Parsky

Mitbesitzerin Von Kent Farringtons Gazelle

Wie sind Sie zum Pferdesport gekommen?

Ich wurde in Kalifornien geboren und bin dort aufgewachsen. Mit dem Reiten begann ich bereits im Alter von ungefähr sechs Jahren. Mein Vater hatte mit Rennpferden zu tun und ich wollte eine richtige Reiterin werden. Von meinen drei Geschwistern war ich die einzige, die es zu Pferden hinzog. Damals gab es einen berühmten, Oscar-prämierten Dokumentarfilm von Walt Disney: The Horse with the Flying Tail. Er handelt von einem Palomino-Pony namens Nautical, das bei den Panamerikanischen Spielen 1959 die Team-Goldmedaille gewann. Diese unglaubliche Geschichte erzählte davon, wie ein Pferd aus dem Amerikanischen Westen zum Superstar des Springreitens der US-Mannschaft aufstieg. Nachdem ich diesen Film gesehen hatte, erzählte ich meinen Eltern, ich würde eines Tages selbst ein berühmtes Springpferd besitzen. Die Geschichte hat mich so sehr inspiriert, dass meine Begeisterung für diesen Sport seither kein Ende genommen hat. Die erste Reiterin des US-Teams, die ich unterstützte, war Anne Kursinski. Anne wuchs wie ich im kalifornischen Pasadena auf und ihr Talent hat mich wirklich beeindruckt.

Wie lange arbeiten Sie bereits mit Kent Farrington zusammen?

Unsere Zusammenarbeit begann, als ich Kent Ende des Jahres 2012 meine Stute Blue Angel zur Verfügung stellte, die er bis zum Ende der Saison 2016 ritt. Er zeigte mit ihr hervorragende Leistungen und behandelte sie einfach toll. Daher entschied ich, ihn weiter zu unterstützen.

Haben Sie derzeit Nachwuchspferde, die Ihrer Meinung nach das Zeug zum Star haben?

Ja, ich habe mehrere junge Pferde, zum Beispiel einen siebenjährigen Wallach namens Heavenly (auf Deutsch „Himmlich“). Einsehr passender Name, wie ich finde, schließlich habe ich bereits einen Engel mit meiner Blue Angel! Und dann ist da noch eine wunderschöne achtjährige Stute, die auf den Namen Glamour Girl hört. Beide Pferde sind sehr vielversprechend. Wir werden also abwarten und sehen, wie es mit den beiden weitergeht.

Im Parcours ist Gazelle einfach großartig, das kann jeder sehen. Was für ein Pferd ist sie abseits des Turniersports?

Gazelle ist sehr auf die Menschen um sie herum eingespielt. Wir lassen sie nicht mit vielen anderen Pferden in Berührung kommen, denn sie kann schon ziemlich stutenbissig sein. Aber sie liebt es, Menschen um sich herum zu haben, und genießt die Aufmerksamkeit.  Gazelle hat große Ohren und ist sehr aufmerksam. In der Regel hört sie mich bereits aus der Ferne und freut sich, mich zu sehen. Sie ist ein wirklich unkompliziertes Pferd und da sie schon sehr lange bei uns ist, kennt sie alle auf Kents Anlage wirklich gut. Ein wenig verwöhnt ist sie allerdings auch – sie weiß, dass sie den besten Stall auf dem Hof hat!

Wie eng arbeiten Sie und Kent bei Gazelles Trainingsplan und ihrem Tagesprogramm zusammen?

Kent entscheidet, an welchen Turnieren sie teilnimmt und wie ihr täglicher Trainingsplan aussieht. Natürlich besprechen wir das gemeinsam, aber die Entscheidung liegt bei ihm und er macht die Pläne und überwacht ihr Training. Er trägt also die Verantwortung für diese Dinge, berät sich aber immer mit mir und wir überlegen gemeinsam, was das Beste für Gazelle ist. Was die Turniere angeht, habe ich schon sehr lange keines mehr verpasst, an dem sie teilgenommen hat. Ich liebe es, mit ihr um die Welt zu reisen, und versuche, bei jeder Veranstaltung dabei zu sein.

Gazelle hat schon zwei der vier Rolex Grand Slam Majors gewonnen, sowohl in der Halle als auch im Freien. Hat sie Ihrer Meinung nach das Zeug, eines Tages den Rolex Grand Slam of Show Jumping zu gewinnen?

Ich habe großes Vertrauen in sie, das habe ich wirklich. Ich denke, wenn uns das Glück wohlgesonnen ist, zählt sie sicher zu den Top-Favoriten, denn sie hat immer wieder bewiesen, dass sie es kann. Sie und Kent sind bereits in zahlreichen großen Springen angetreten und arbeiten schon sehr lange zusammen, was natürlich ein sehr großer Vorteil ist. Kent kennt sie also sehr gut und weiß bereits, wenn er den Parcours sieht, was er von ihr verlangen muss. Ich konnte das erstmals in Aachen beobachten, als Gazelle und Kent einritten und diesen unglaublich schwierigen Parcours so einfach aussehen ließen. Nach der ersten Runde war ich überzeugt, dass sie gewinnen würde, aber wir mussten Geduld haben und die drei Runden abwarten. 2017 gewann sie 15 Fünf-Sterne-Prüfungen, darunter zehn große Preise. Ihr Siegeswille findet also kein Ende. Mein ganzes Leben habe ich davon geträumt, ein so großartiges Pferd wie sie zu besitzen.

Hat sich die Rolle des Pferdebesitzers im Laufe der Jahre verändert, seit sie angefangen haben, sich im Sport zu engagieren?

Als stellvertretende Vorsitzende des FEI Jumping Owners Club denke ich, dass sich die Rolle des Pferdebesitzers definitiv gewandelt hat, denn heute gibt es deutlich mehr Team- und Einzelwettbewerbe. Als ich erstmals in der Welt des Reitsports tätig wurde, kamen Amerikaner nur zu Turnieren in Europa, wenn sie als Team teilnahmen. Die Rolle des Besitzers hat sich also dahingehend verändert, dass wir Pferde für einzelne Reiter anstatt Teams bereitstellen. Wenn ein Reiter Zugang zu den besten Turnieren haben soll, musst er heute mehrere Pferde zur Verfügung haben, die gegen die besten Pferde und Reiter der Welt antreten können. Ich habe als Mitglied des FEI Jumping Owners Club und im Austausch mit den anderen Besitzern sehr viel gelernt. Wir tragen eine enorme Verantwortung, unsere Reiter und Pferde dabei zu unterstützen, ihre Ziele zu erreichen. 

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